Kohl&Knolle – vegane Esskultur aus dem Herzen Kölns

Hallo Jörg, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Kohl&Knolle kurz vor:

  • Jörg Feldhege (Diplomgeograph und leidenschaftlicher Koch) – Gründer von Kohl&Knolle // Sales & Produktion
  • Ann-Kathrin Auditor (Theaterpädagogin, kreativer Geist und Genießerin) – Co-Founder // Marketing & Kommunikation
  • Holger Talinski (Fotograf) – unser Mann hinter der Kamera
  • Christian Lenz (MBA) – Advisor Business & GTM

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Kohl&Knolle steht für vegane Esskultur aus Köln. Als Manufaktur für hochwertige Food-Kreationen produzieren wir aus regionalen und saisonalen Zutaten außergewöhnlich leckere READY-TO-EAT-Produkte: ONE-POTS, Aufstriche und Kimchis. Mit unserer Produktkategorie ONE-POTS und dem dahinter stehenden, neu entwickelten Produktionsverfahren setzen wir neue Maßstäbe für ungekühlte Convenience-Produkte in puncto Qualität und Geschmack. Unsere Curries und Eintöpfe zeichnen sich im Speziellen aus durch Frische und besonders knackiges Gemüse, müssen dabei aber nicht gekühlt werden, was uns eben klar vom Wettbewerb abgrenzt.

Zudem produzieren wir mit viel Leidenschaft Kimchis und hochwertige Aufstriche.

Welches Problem wollt Ihr mit Kohl&Knolle lösen?

Wir möchten mit unseren Produkten in allererster Linie Zugang schaffen, zu gutem Essen. Dabei verzichten wir bewusst auf tierische Produkte und stellen die Gemüseküche in ihrer wunderbaren Vielfältigkeit in den Mittelpunkt.
Mit der Produktkategorie ONE-POTS möchten wir im Segment der Fertiggerichte neue Maßstäbe setzen und zeigen, dass es auch möglich ist, mit ungekühlten Produkten ein hohes Maß an Frische, Qualität und Geschmack zu bieten. In Bezug auf Lagerung, Transport und Verpackung sind wir mit unserem Ansatz deutlich nachhaltiger als Kühl- und Frischware, bieten aber ein absolut vergleichbares Geschmacks- und Esserlebnis. Unsere ONE-POTS sind in 3 Minuten ready und somit perfekt für den Office-Lunch, für Zuhause. Eine Lösung für Menschen mit wenig Zeit, aber mit Lust auf ein gesundes, leckeres Essen.

Wie ist die Idee zu Kohl&Knolle entstanden?

Seit fast zehn Jahren veranstalte ich mit viel Leidenschaft in Köln sogenannte Supperclubs, also Menü- bzw. Dinnerabende, an denen ein mehrgängiges, mittlerweile veganes Menü an Orten serviert wird, die normalerweise nicht gastronomisch genutzt werden. Unsere Gäste haben dabei schon immer gefragt, ob
es nicht möglich wäre, unsere Produkte auch für Zuhause erwerben zu können.
Während unseres Sabbaticals, bei dem wir viele verschiedene Länder bereist habe entstand so die Idee, diese Leidenschaft auch außerhalb der Dinnerabende mit anderen Menschen zu teilen und dafür zu sorgen, dass gute Küche mit wenig Aufwand für alle zugänglich gemacht wird.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Kohl&Knolle erklären ?

Kohl&Knolle kocht leckere Gerichte aus heimischen, traditionellen Gemüsesorten und würzt diese mit Aromen aus aller Welt. Damit diese nicht nur unmittelbar nach der Zubereitung gegessen werden können, kocht Kohl&Knolle die Gerichte in Gläsern ein, achtet mittels ein neu entwickelten Verfahrens aber darauf, dass dabei das Gemüse knackig und die Nährstoffe erhalten bleiben.
Zudem produziert Kohl&Knolle ganz leckeres Kimchis, also mit vielen Gewürzen nach koreanischer Art fermentiertes Gemüse. Fast wie die Antwort auf das deutsche Sauerkraut, nur noch viel spannender. Mit vielen Vitaminen und wertvollen Bakterienkulturen ist Kimchis nicht nur sau lecker, sondern auch noch wirklich sehr gesund.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Gestartet sind wir Anfang 2022 als Hybrid aus Kochbox und Convenience-Produkten. Die Idee war es, hochwertige, aufwändig hergestellte Zutaten eines Gerichtes nach Hause zu liefern, welche durch unsere Kundinnen nach Anleitung und Rezepten um simple Beilagen ergänzt werden sollten, so dass im Handumdrehen vegane Gerichte in Restaurantqualität entstehen. Dieses Konzept erwies sich allerdings als zu erklärungsbedürftig und neuartig. Das dafür neu entwickelte Herstellungsverfahren haben wir dann auf unsere ONE POTS, also weniger komplexe Fertiggerichte im Glas, übertragen und im November 2023 den Eintritt in den LEH gewagt. Unsere ONE POTS sind in Ihrer Qualität einzigartig auf dem Markt und bieten Kundinnen vollwertige Mahlzeiten, die in weniger als drei Minuten „ready to eat“ sind.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Wir vertreiben unsere Produkte aktuell im eigenen Onlineshop sowie in bislang insgesamt 30 Märkten des LEH (REWE, EDEKA, TEMMA) in ganz Deutschland.
Zusätzlich sind unsere veganen Kimchis besonders in der Gastronomie (Cafes, Restaurants u.a. GreenRosin) gefragt, mit denen wir verschiedene Kooperationen führen.


Wie genau hat sich Kohl&Knolle seit der Gründung entwickelt ?

Kohl&Knolle basiert zunächst und generell auf einer großen Leidenschaft für gutes Essen und wollte immer sehr offen sein für Ideen und Produkte rundum vegane Ernährung. Zu Anfang hatten wir eine neuartige Kochbox entwickelt, welche sich jedoch von der klassischen Variante stark unterschied und größtenteils auch nicht als eine solche wahrgenommen wurde. Das Konzept war einfach zu neu und
erklärungsbedürftig.
Nach einer kurzen Rückkehr zu unseren Ursprüngen, dem Streetfood und den Supperclubs, haben wir dann unser Herstellungsverfahren auf die sog. ONE-POTS übertragen und die Produktkategorien definiert, mit denen wir im LEH Fuß fassen wollten.

Seit November 2023 sind wir nun im LEH vertreten und beliefern mittlerweile ca. 30 Märkte bundesweit.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Aktuell sind wir ein Team von 5 Menschen, die sich in unterschiedlichen Bereichen voll ins Zeug legen. Gerne würden wir in Zukunft besonders im Bereich der SocialMedia und im Vertrieb das Team mit tollen Menschen erweitern.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Mit Gründung eines Start-Ups haben wir uns entschieden auch die Misserfolge zu feiern, denn diese sind unausweichlich und oftmals total sinnvoll.
Besonders in der Entwicklungsphase unseres Herstellungsverfahrens gab es so einige Hürden zu überwinden. Ziel war es, die Knackigkeit und den Biss des Gemüses zu erhalten und gleichzeitig Haltbarkeit ohne Kühlung zu gewährleisten.
Da wir ausschließlich ohne Konservierungsmittel arbeiten, mussten wir natürlich Ein Prozess, der manchmal mit üblen Gerüchen und matschigem Gemüse einherging. 😉
Auch die Konzeptumstellung war mit vielen Lehren verbunden. Es war spannend zu erfahren, wie Kundinnen neue Produkte wahrnehmen und wie sich das Kaufverhalten darstellt. Was habt Ihr daraus gelernt ? Dass es einen langen Atem und eine hohe Frustrationstoleranz braucht. Und dass Konzepte immer wieder gemonitort und hinterfragt werden müssen. Entscheidend ist es, auf die Nachfrage im Markt zu schauen, sich jedoch auch nicht zu schnell entmutigen zu lassen. Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ? Zunächst natürlich im Glauben an unsere Produkte, von denen wir total und absolut überzeugt waren und auch es immer noch sind. Richtig war auch die Entscheidung, auf den LEH als neuen Vertriebskanal zu setzen und hier einen wichtigen Multiplikator zu erkennen, von dem wir erfolgreich profitieren. Wie ist Euer Startup finanziert ? Aktuell mit viel Men-/Womenpower und der Finanzierung aus eigener Tasche. Allerdings sind wir bestrebt Unterstützung durch einen Investor*in zu finden, um richtig weitermachen zu können und dieses Jahr noch das gewünschte Wachstum zu erreichen.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Oberstes Ziel ist es, die Marktpräsenz im LEH (B2B2C) auszubauen und bis Ende 2024 in ca. 100 Märkten bundesweit vertreten zu sein. Der Fokus liegt hier auf Streckenlistungen und der Zusammenarbeit mit dem Bio-LEH. Zudem wollen wir den Online-Handel ausbauen, da wir dort unsere Zielgruppe sehr präzise ansprechen können.
Auch die Erweiterung des B2B-Geschäftes ist spannend, verlangt aber nochmal ganz andere Ressourcen.

Vielen Dank für das Interview.

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