Guten Tag Herr Dr. Heck, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein Interview mit uns nehmen.
Vielleicht möchten Sie sich und Ihr Technologie- und Gründerzentrum DITEC kurz vorstellen?
Als Centermanager kümmere ich mich um innovative Startups und junge Unternehmen im Düsseldorfer Technologie- und Gründerzentrum DITEC. Dabei bin ich oft auch als Netzwerker und Coach der Ansprechpartner für unsere Gründer. Das Zentrum liegt in Bilk gleich neben der Uniklinik bzw. in Nähe der Universität und bietet neben regulären Gründerräumen als einziger Standort in Düsseldorf auch Laborflächen an. Wir haben daher viele Startups und junge Unternehmen mit technologischem Hintergrund, beispielsweise aus den Bereichen Medizin/Medizintechnik, Biotechnologie oder aus dem Gesundheitsbereich. Viele Gründer kommen mit ihren innovativen Ideen auch direkt aus der Hochschule zu uns. www.ditec-dus.de
Wie können Sie angehende Gründer, Gründer, die sich schon selbstständig gemacht haben, & junge Unternehmen / Startups unterstützen ?
Wir unterstützen Gründer mit unserem Team aus Startup-Coaches und Innovationsmanagern und helfen oft bei der Beantragung von Gründungs-Förderprogrammen wie z.B. EXIST oder bei der Vermittlung von Finanzierung und Seed-Kapital. Wir haben auch ein enges Netzwerk von Fach-Experten und vermitteln regelmäßig Kontakte zu Kooperationspartnern oder anderen gründungsrelevanten Einrichtungen. Natürlich stehen wir auch mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um Fragen zur Geschäftsmodellentwicklung oder der Vermarktung geht.
Richtet sich Ihr Angebot an eine bestimmte Branche oder Zielgruppe ?
Durch unser Angebot von Gründerräumen und Laborflächen richten wir uns vielfach an sogenannte wissens- und technologiebasierte Startups. Dabei gibt es einen Schwerpunkt im Bereich der Life Sciences. Durch die enge Anbindung an die Universität und die Uniklinik Düsseldorf sind wir oft auch ein Sprungbrett für Hochschul-Ausgründungen. Aber wir haben im Zentrum ebenso IT- und Service-basierte Gründer und auch einen gesunden Mix aus Startups und etablierten Unternehmen, so dass sich oftmals ein intensiver Austausch zwischen den einzelnen Firmen ergibt.
Welchen Weg können Gründer, junge Unternehmen / Startups gehen, um von Ihnen Unterstützung zu bekommen ?
Gründer und junge Unternehmen können uns direkt ansprechen, wir schauen dann im direkten Gespräch wie wir weiterhelfen können. Das geht auch unabhängig von Raum- oder Laboranfragen, gerade bei Themen wie Finanzierung und Fördermittel können sich Startups jederzeit an uns wenden.
Wie genau hat sich Ihr Technologie- / Gründerzentrum in den letzten Jahren entwickelt & welche Entwicklung von jungen Unternehmen / Startups können Sie dabei beobachten?
An den umliegenden Hochschulen in der Region Düsseldorf haben sich die Startup-Aktivitäten in den letzten Jahren deutlich erhöht. Durch gezielte Kooperationen mit der Universität und der Uniklinik Düsseldorf konnten wir Inkubator-Angebote speziell für Hochschulstartups umsetzen. Das hat sich dann sehr positiv auf den Mietermix im DITEC ausgewirkt. Zurzeit haben wir über 20 Startups und junge Unternehmen im Zentrum, die sich mit den weiteren 40 Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Branchenverbänden und Dienstleistern im Zentrum intensiv austauschen können.
In Ihrem Arbeitsalltag haben Sie sicher mit sehr vielen Gründern, jungen Unternehmern & Startups zu tun, welche Fehler / Problematiken konnten Sie hierbei beobachten, die Gründer, junge Unternehmen & Startups besser vermeiden sollten bzw. was können Gründer & junge Unternehmer daraus lernen?
Natürlich sind die Entwicklungen der einzelnen Startups immer sehr individuell, aber ein in der Praxis wiederkehrendes Thema ist oftmals das Zusammenwirken der Teams: Ausgewogene Kompetenzen der Mitgründer, ein Blick auf die Marktfähigkeit und ein „funktionierendes“ Gründungsteam können als Erfolgsfaktoren mindestens genauso wichtig sein wie eine tolle Gründungsidee. Der Team-Aspekt ist nicht zuletzt auch ein entscheidendes Kriterium beim Pitch vor den Investoren.
Welchen Rat würden Sie Gründern & jungen Unternehmern geben ?
Für mich als Netzwerker ist sicherlich auch der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung mit der Startup-Szene ein wesentlicher Aspekt. Hier haben sich ja glücklicherweise in den letzten Jahren viele Möglichkeiten entwickelt, wenn ich z.B. an die Startup Woche Düsseldorf, die Veranstaltungen von digihub Düsseldorf und Startplatz oder die Coworking Zentren und nicht zuletzt unser Gründerzentrum DITEC denke. Die Gründer sollten von Beginn an den Kontakt zur Düsseldorfer Gründerszene suchen und sich mit anderen Startups und Experten austauschen.
Was wünschen Sie sich für die Düsseldorfer Gründerszene / die Startup Szene im ganzen Rheinland ?
Aus meiner Perspektive wünsche ich mir für die Düsseldorfer Gründerszene neue Impulse für den digitalen Wandel in der Gesundheitswirtschaft. Da können gerade das DITEC und die Player wie der digihub Düsseldorf die Startups unterstützen, das Trendthema Digitalisierung mit den Life Sciences zusammenbringen. Ansonsten würde ich mir wünschen, dass die lebendige Startup-Szene in Düsseldorf und im Rheinland noch stärker in den Fokus von Investoren gerät. Für die Seed-Phase gibt es bereits gute Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, umso entscheidender für den nachhaltigen Erfolg ist aber oftmals die Finanzierung in der anschließenden Wachstumsphase eines Startups. Und dann ist es wichtig den richtigen Zugang zu Risikokapital und Investoren zu bekommen.
Herzlichen Dank für das Interview.